Mittwoch, 23. April 2014

In der Klinik - Tag 1

Sooo ... der erste Tag neigt sich dem Ende zu und ich liege hier in meinem Bett und schaue "Berlin Tag und Nacht". Da ich direkt unter dem Fernseher liege, schaue ich in einem Winkel nach oben, dass der Nacken nach 2 Minuten weh tut^^

Das ist mein Bett ...


Nach dem Frühstück und dem Check-out aus der Pension sind wir zur Klinik gefahren und kamen erst mal nach kurzem Warten 8:45 Uhr zur stationären Aufnahme.

Blick von der Pension aus 


Der Herr dort hat einen wachen Eindruck gemacht und stellte nur ein paar Fragen wie Geburtsort und Notfalltelefonnummer. Außerdem fertigte er Klebezettel an, auf denen alles wichtige über mich für die Unterlagen steht - wie ich sie auch schon von der Kur kenne. 


Nach dem Überreichen einer Informationsmappe, ging es auch gleich weiter zum zentralen Aufnahmebereich. Dort wartete ich wieder etwas und wurde dann von der lustigsten Krankenschwester meines Lebens in Empfang genommen.
Neben den ganzen Dingen, wie Gewicht, Größe, Blutdruck, EKG, Lungenfunktionstest und Blutabnahme, gab es auch Stäbchen für DNA, Überprüfung auf Krankenhauskeime an den Regionen wie Nase, Stirnleiste oder Lenden.
Dies machte sie mit einer Lockerheit und Souveränität, dass sie sich nebenbei mit meiner Mum über Söhne und die Probleme, die sie Mütter bereiten, unterhielt und stets Späße parat hatte. Zuletzt machte sie mir noch eine Salbe aufs Ohrläppchen, die es jucken und brennen ließ und schickte mich zum Labor.

Dort wurde mir dann hinein gepiekst, um den Sauerstoffgehalt meines Blutes zu bestimmen. Und ich wurde zum Arzt weitergeschickt.



Beim Arzt kamen wir sofort dran, da die Schwester ihm sagte, dass ich dazwischen geschoben werden kann, weil ich ein "unkomplizierter junger Mann" bin. Dort fragte er nach Allergien und dergleichen, ob schon mal OPs gemacht wurden und sowas. Außerdem erfolgten Stabilitätstest auf Zehenspitzen oder im Einbeinstand, er testete Reflexe und nahm sich den Zustand meiner Wirbelsäule ganz genau unter die Lupe.
Dabei stellte er die erste Prognose was die Länge der Versteifung angeht und ja das klingt echt supi...



Th2 bis L2, also 13 Wirbel...
Da musste ich schlucken.
Am Freitag wird genau feststehen wie sie eingreifen und von wo bis wo versteift wird und das ganze drum herum.
Ansonsten war der Arzt wirklich sehr schwer in Ordnung und hatte eine starke Affinität zur Bewunderung der Leistungen einer Frau in der heutigen Zeit mit Familie, Erziehung und teilweise auch dem Job und loquierte (das Wort gibt's bestimmt gar nicht, aber bei Ärzten versucht man doch ein etwas höheres Sprachniveau zu erreichen ;)) in Hymnen über das Wunder Frau und schwärmte auch für seine Familie.
Meine Mutter schwärmte danach auch, aber für diese verständnisvolle Ansichten dieses lieben Doktors, der scheinbar verstanden hat, wie kostbar eine Frau ist.

                                                            Hier kurz vorm Röntgen^^

Endlich durfte ich auf meine Station und mir wurde ein Zimmer zugeteilt; ich muss echt sagen bis jetzt war das Pflegepersonal sehr freundlich und hilfsbereit - gegen die Erwartungen, da ich Negatives darüber gehört hatte.
In dem Zimmer ist noch ein weiterer Jugendlicher, bei dem die OP letzte Woche war und morgen schon wieder nach Hause darf. Aber gut, bei ihm waren es 10 Wirbel weniger. Er war sehr erfreut über einen Zimmerkollegen, da er seit letzter Woche keinen mehr hatte und wirkte dabei leicht aufgedreht.

Ich werde mal versuchen das Ganze ein bisschen zu verkürzen, weil ich langsam echt müde bin und auch generell nicht weiß, ob ich in Zukunft weiterhin so ausführlich schreiben kann.

Jedenfalls ist das Zimmer über der Küche und dem Raucherplatz gelegen und man könnte jetzt böse sagen, dass es dann so oder so stinkt und man nicht lüften kann. In der Tat, das ist problematisch.

Dann stand das Mittagessen an und jaa .... Also jaaaa, hmmm. Kurz gesagt: Ordentlich versalzen.


Aber die Leute waren umso cooler. Generell ist es so, dass man die Neuankömmlinge, wie man auf dem Bild oben sehen kann, an dem Pflaster am Ohrläppchen erkennen kann und es gab so viele runde kleinere Tische und nach einer freundlichen Platzzuweisung sah ich, dass 2 Damen, die ich auch schon in den Warteräumen davor gesehen habe, ebenfalls heute angereist sind und mit mir am Tisch sitzen. Eine aus Magdeburg, die andere woaß is nimma. Is a wurst, denn der coolste ist echt Peter, links neben mir aus der Eifel. Der rechts heißt auch Peter, aber ist bis jetzt ein recht schweigsamer Genosse und selten beim Essen unten.
Zurück nach links: Er ist Rollstuhlfahrer und wie ich später beim Abendessen erfuhr, das nebenbei bemerkt viel besser als das Mittagessen ist, ist er querschnittsgelähmt und seit 2004 jährlich hier, um mit Botoxinjektionen - wie das so üblich ist - die Blasenfunktion zu unterdrücken, damit der Katheder gut funktioniert und nicht beim Rückstau Urin in die Niere fließt. So oder so ähnlich. Und nein ich finde sowas beim Essen nicht unappetitlich, sondern konnte schon immer über alles mögliche sprechen.
(Ich merke gerade, dass es mir schwer fällt zu kürzen; ihr habt wahrscheinlich keinen Unterschied bemerkt^^)
Ach ja, er ist doppelt so alt wie ich, Familienvater und ich hatte bis jetzt echt nur sehr angenehme Gespräche mit ihm. Wirklich schade, dass er nicht so lange bleiben wird, denn er kann wirklich gut aus dem Nähkästchen plaudern - auf die Klinik bezogen, aber auch über seine Jugend oder vieles andere.
Nun ja. So erfuhr ich auch, warum hier so viele Rollstuhlfahrer sind und ich dachte erst, da muss ich womöglich nach der OP auch rein. Aber neben der Ausrichtung auf Skoliose, ist das auch eine Spezialklinik für Urologie, welche Rollstuhlfahrer oft konsultieren müssen.

Bevor meine Mutter fuhr, gingen wir noch Gassi und spielten Uno. Als wir davon zurückkamen, wurde mir mitgeteilt, dass ich schon beim Röntgen sein müsste. Und nach 3 Aufnahmen hatte ich das auch hinter mir.
Und ab da war ich alleine :O
Bzw. habe ich ja noch den Zimmerkumpel hier, der scheinbar nur TV schaut und zwar die niveauvollsten Sendungen.

Es gab dann noch ein bisschen Stress mit den ganzen Einverständniserklärungen, da die erst zu meinem Vater gefaxt werden mussten für seine Unterschrift, aber irgendwie nur die Hälfte ankam und die Erlaubnis für die Kernspintomografie brauche ich morgen früh 9:20 Uhr. Da geht's dann in die Röhre zum Braten :D
Aber das hat dann auch alles geklappt.

Morgen früh darf ich dann auch noch einen Urintest abgeben und ich glaube, das ist das richtige Thema zum Aufhören.

Bleibt senkrecht !!

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