Mittwoch, 23. April 2014

Mein erster Tag in Bad Wildungen

Beziehungsweise ich starte früher, nämlich wieder heute früh.
Da ich mich dann beeilt habe, habe (ich hasse Wiederholungen) ich noch alles geschafft. So mehr oder weniger gut. Und als dann nach dem Mittagessen um halb 1 (eigentliche Abfahrtszeit) das Sach im Auto war und ich nochmal alle Schränke nach Dingen durchgeschaut habe, die ich mitnehmen könnte wie Dietrich, Pfeife oder Wattestäbchen, fiel mir auf, dass ich meine Brille nicht auf hatte.
Na toll und ohne Brille sucht's sich so viel leichter ... Ich habe sämtliche Flecken in meinem Zimmer nach dieser blöden Brille durchforstet und kam mir vor wie beim Ostereier suchen (was ich zum Glück schon lange nicht mehr gemacht habe) - nur eben blind.
Beim Duschen hatte ich sie schon nicht mehr und auch die Socken habe ich ohne Brille zusammen gesucht. *so proud :3*
Meine Mutter war deshalb ziemlich angepisst und nannte mich einen "verstreuten Professor", was ich ziemlich hart finde, denn es heißt laut Duden so viel wie "veralteter österreichischer Lehrer ohne erkennbare Ordnung" und das hat mich schon arg verletzt. Auf der anderen Seite sucht sie selbst alle paar Minuten ihren Schlüssel, Geldbeutel oder Handy ... und ich beschimpfe sie dann nicht derart böse!!
Die Brille wurde dann gegen 13.00 Uhr in meiner Guinnesstasche gefunden, in die ich nur wichtige Sachen wie Geldbeutel, Aufladekabel oder Kopfhörer reingeschmissen habe und da ist mir wohl die Brille genauso wichtig erschienen.

Ich war endlich erleichtert, dass ich sie habe - derart abhanden gekommen ist sie mir noch nie :O -, da ich ja Auto fahren durfte und ohne Brille wäre das allen anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber eine Zumutung gewesen.
Dafür habe ich dann meine Wattestäbchen vergessen :/


Nun ja, die Fahrt hierher war relativ doof: Viel Verkehr, viel Stau, viele LKWs, die über die Feiertage nicht gefahren sind und viele Baustellen. Das doofste sind dann immer noch die Autofahrer, die bei einer zweispurigen Autobahn auf der linken Spur mit derart großem Abstand zum Vordermann fahren, dass die LKW-Fahrer auf die Idee kommen mit ihrem 1 km/h schneller gehenden LKW den Vorausfahrenden zu überholen und somit die rechte und linke Spur blockieren.
Ich fahre eigentlich gerne flott, weil ich dadurch die immer von mir verplemerte Zeit wieder reinhole - soweit das mit einem Honda Jazz überhaupt geht und mich toll fühle, wenn ich BMWs oder Mercedes' überholen kann.
Somit haben wir 5 statt 4 1/2 Stunden nach Bad Wildungen gebraucht...

Mit meinen 17 Jahren brauche ich doch noch einen begleitenden Fahrer und jedes mal, wenn ich die Blitzerapp durch den Whatsapp-Bildschirm ersetzte, um zu schauen, wie fame ich bin, ermahnt mich meine Mutter, wo ich mir denke "ist in Ordnung, man macht das nicht, das ist illegal. ABER trotzdem muss sie doch auf den Verkehr aufpassen, also wie wäre es mit Arbeitsteilung. Ich schaue 2 Sekunden auf mein Handy - und ja das ist risikoreich und eine lange Zeit bei um die 140 Sachen - und sie achtet auf mein in-der-Spur-bleibe-Verhalten und auf den Abstand zu dem vorderen Auto. Stattdessen schreibt sie aber pausenlos mit ihrem Handy in Whatsapp und ich sehe sie innerlich mich auslachen: Haha!!



Um 18 Uhr erreichten wir dann - das ach so moderne - Bad Wildungen mit seinen Prachtvillen und Bonzenkarren. Der Altersdurchschnitt ist bei geschätzten 111 Jahren und an jeder Ecke gibt es Diskos.

Da meine Mutter und ich auf die Toilette (in dem Fall bitte "To-i-lette" sagen, danke!!) mussten und nicht wussten wohin, sind wir dann zur Klinik gecruised und haben dort unser Geschäft verrichtet. Danach war der Hund dran... Zumindest sollte er... Machen... Aber er machte nicht. Sie heißt übrigens Tamy und bekommt bald wieder ihre Tage, hat deshalb ihren hormonbedingten eigenen Kopf und sucht nur nach Rüden oder zumindest Grashälmen an denen ein Rüde vorbeigelaufen ist. Stellt euch hierzu bitte vor: Mutter und Kind auf einer Wiese neben einer Straße und ein weißer Schäferhund mit dem Kopf zwischen Löwenzahnblüten laufend. Die zwei Menschen rufen "Mach Häufchen!" "Häuuuufchen!!" "Mach doch Häufchen, Tamy" und sie dachte sich: "Wos mächts? Lossts ma mei Ruah!!!". Gut, dass da auch keine Leute in der gefühlten Stunde vorbei gelaufen sind.



Sie hatte ihre Chance...Vor dem Theater auf der Wiese, sind wir sogar noch Gassi gegangen und sind Flamingos und Schwänen begegnet, was für Tamy natürlich interessanter war, als sich hinzusetzen und zu sch*****.



Anschließend ging es dann zum Abendessen und da war das Parkplatz finden ein Fiasko...
Wir entschieden uns für einen T-hailänder, in dem eine gefühlte Schulklasse von Thailänderinnen arbeiteten und eine bestimmte immer zum Dolmetschen hinzugerufen wurde, die Deutsch besser beherrschte.
Die Atmosphäre war äußerst angenehm, trotz dessen, dass die kleinen Bedienungsfräulein riesige Angst vor dem "Hunn" hatten. Das Essen hat gemundet, die Preise waren fair, was will man mehr? Auf die Rechnung durften wir lange warten^^ Irgendwann kam sie dann mit so einem schönen Schälchen, in dem noch 2 Glückskekse lagen, die ja eigentlich in Amerika erfunden wurden, aber nun gut.

Als letzten Stopp, wurde dann die Pension angefahren, in der wir uns gerade befinden. Sie ist genauso oldschool wie der Rest des Ortes auch, aber man kann ja nicht alles haben.



Es ist jetzt 01:29 Uhr, morgen, also heute, klingelt um 06:30 Uhr der Wecker und um 08:30 Uhr ist dann die Aufnahme. Ich bin gespannt ...

Gute Nacht :)

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